Day: 23. Mai 2014

P wie Possehl

Lübecks Bürgermeister und Hansevormann Bernd Saxe im entstehenden Hansemuseum der.

Lübecks Bürgermeister und Hansevormann Bernd Saxe im entstehenden Europäischen Hansemuseum.

Lübeck ist nicht nur M wie Marzipan, Lübeck ist auch P. Wie Possehl. Das wurde heute Abend beim zweiten großen offiziellen Hansetag-Empfang, dem Bürgermeister-Abend deutlich. Da plauderte an einem der Stehtische nicht nur Renate Menken, die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes der Possehl-Stiftung, mit Niederegger-Chef Holger Strait. Die finanzkräftige Possehl-Stiftung ist auch der größte Förderer des Hansetages, sponserte mit der Unternehmensgruppe Possehl den heutigen Lübeck-Abend für die Delegierten und Bürgermeister. Aus Einbeck war Rathaus-Vize Dr. Florian Schröder dabei und netzwerkte, nachdem er tagsüber schon beim Wirtschaftsforum der Kaufmannschaft in der Handwerkskammer über den Arbeitsmarkt der Zukunft im Hanseraum neue Impulse bekommen hatte.

Der Empfang heute Abend fand in einem Zelt auf einer Baustelle statt, eigentlich sollte das Europäische Hansemuseum schon eröffnet worden sein. Doch in der Erde habe man in historischem lübeckschen Grund viel gefunden, daher habe sich das Bauprojekt verzögert, Eröffnung ist jetzt im Frühjahr 2015, freuten sich Bürgermeister Bernd Saxe und der Leiter der Lübecker Museen, Prof. Dr. Hans Wißkirchen. Das kennen wir in Einbeck aus mehreren archäologischen Ausgrabungen auch, dass die Experten im Boden mehr finden, als erwartet wird…

Und auch das Hansemuseum in Lübeck ist Possehl, eine Geschäftsführerin der gemeinnützige GmbH ist Possehl-Chefin Renate Menken.

Das Hansevolk zu Lübeck empfing die Gäste des Bürgermeister-Abends vor dem Hansemuseum.

Das Hansevolk zu Lübeck empfing die Gäste des Bürgermeister-Abends vor dem Hansemuseum.

Einbeck interessiert

Interesse an Einbeck: die ersten Besucher am Stand.

Interesse an Einbeck: die ersten Besucher am Stand.

Die Prospekte sind zurecht gerückt, die Rollups aufgezogen, die Urlaubsplaner griffbereit. Das Herz der Hansetage, der Hansemarkt mit seinen weißen Pagodenzelten aus den 122 teilnehmenden Hansestädten, hat am Vormittag begonnen zu schlagen. Einbeck hat seinen Stand in der Beckergrube in bester Lage vor dem Stadttheater.

Einbeck ist mittendrin, hat neben Bier-Kostproben auch Informationen über Blaudruck, Radtouren und PS-Speicher parat.

Kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten Maria und Horst Bode, die die Stadt schon bei fünf „Tagen der Niedersachsen“ vertreten haben und auch vergangenes Jahr beim Hansetag in Herford für Einbeck dabei waren. Das gesamte Team schickt aus Lübeck Genesungswünsche in die Heimatstadt.

Soeben war auch der Vormann der Hanse, Bürgermeister Bernd Saxe am Einbeck-Stand, testete natürlich den Gerstensaft, den besten Trank, den einer kennt…

Die Lübecker Nachrichten kommentieren im Live-Ticker süffig, ähm süffisant: „Aber nicht zuviel von dem leckeren Bier trinken, ja?“

Und noch ein bekannter Gast schaute am Einbeck-Stand am Freitag vorbei.

Was die LN zur Bemerkung im Live-Ticker veranlasste: „Der Einbeck-Stand scheint sehr beliebt“. Richtig, Kollegen! 😉

Ich selbst musste heute leider auf ein Einbecker verzichten, beim Lübeck-Abend im entstehenden Hansemuseum gab’s nur Flensburger…

(Aktualisiert: 23.05.2014, 22:16 Uhr)

 

Werben beim Hansetag in Lübeck an diesem Wochenende für Einbeck (v.l.): Matthias Oberbeck, Ines Rubrecht-Naleppa, Linda Cassel, Mia Van Tran, Jens Andermann.

Werben beim Hansetag in Lübeck an diesem Wochenende für Einbeck (v.l.): Matthias Oberbeck, Ines Rubrecht-Naleppa, Linda Cassel, Mia Van Tran, Jens Andermann.

Ohne Marzipan geht nichts

Kein Empfang ohne Marzipan.

Kein Empfang ohne Marzipan.

Lübeck? Hanse? Ja, aber jeder denkt doch erstmal ans Marzipan. Das meinten offenbar auch die Macher des offiziellen Empfangs zum Start des Hansetages. Nachdem bei allen der sommerliche Schweiß geflossen war, als Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe im ehrwürdigen, aber stickig heißen Rathaussaal die Vertreter aus den Hansestädten begrüßt hatte, ging’s für alle einmal über die Straße. Holger Strait, die siebte Generation der Marzipan-Dynastie Niederegger, lud ins Stammhaus.

Dort, im angenehmen (weil klimatisierten!) Café Niederegger, kamen die offiziellen Vertreter der Hansestädte bei kulinarischen Köstlichkeiten ins zwanglose Gespräch, viele Bürgermeister waren unter den über 200 Gästen. Einbeck war durch Rathaus-Vize Dr. Florian Schröder und Wirtschaftsförderin Ines Rubrecht-Naleppa vertreten.

Im Marzipan-Haus: Ines Rubrecht-Naleppa und Dr. Florian Schröder mit Niederegger-Geschäftsführer Holger Strait (l.)

Im Marzipan-Haus: Ines Rubrecht-Naleppa und Dr. Florian Schröder mit Niederegger-Geschäftsführer Holger Strait (l.)

Marzipan-Chef Strait zeigte beiden (und natürlich allen anderen Gästen, auch uns Journalisten) am Eingang, wo sein Unternehmen die lukullischen Leckereien vorbereitet hatte.

Was Schröder zu dem nicht ganz ironiefreien Tweet veranlasste:

Gut, dass die Wege kurz sind in Lübeck, so konnten alle pünktlich vor dem Holstentor sein, um die Eröffnungsfeier mitzuerleben. Obwohl die Marzipan-Happen und die gekühlten Räumlichkeiten zum längeren Sitzen bleiben durchaus verleitet haben. Doch dann hätte man etwas verpasst, einen lockeren Sommerabend vor traumhafter Holstentor-Kulisse mit einem Feuerwerk.

Vor der Eröffnungsfeier: Ines Rubrecht-Naleppa und Dr. Florian Schröder vor dem Holstentor.

Einbecker Delegierte vor der Eröffnungsfeier am Holstentor: Ines Rubrecht-Naleppa und Dr. Florian Schröder.

Traumstart

Matthias Oberbeck, Linda Cassel, Jens Andermann und Mia Van Tran ziehen bei der Eröffnungsfeier ein.

Matthias Oberbeck, Linda Cassel, Jens Andermann und Mia Van Tran aus Einbeck ziehen bei der Eröffnungsfeier vor dem Holstentor ein.

Da gebe ich der örtlichen Tageszeitung gerne recht, die per Live-Ticker berichtet: Ein Traumstart war die offizielle Eröffnungsfeier für das viertägige Festprogramm mit Feuerwerk gekröntem Finale; 10.000 Menschen waren laut Polizei bei bestem Sommerwetter dabei, der Regen kam erst in der Nacht.

Für die vier Einbecker, die beim halbstündigen Einzug der 122 Hansestädte-Delegationen durchs Holstentor schreiten durften (das „Einbeck“-Schild trug ein ehrenamtlicher Lübecker Hansetag-Lotse), war das ein Spektakel, ein spannendes Erlebnis, so – wenn auch nur für kurze Minuten – im Blickpunkt vieler zu stehen, wie sie im Anschluss erzählen. „Das hat das Ganze groß gemacht“, sagte mir heute Touristikerin Linda Cassel von Einbeck Marketing.

Auch der Zeitplan funktionierte, der minutengenau geplant war. Organisatorisch hat Lübeck offenbar alles im Griff, ein paar Kleinigkeiten gibt es immer zu optimieren (zum Beispiel Sitzmöglichkeiten für die Delegierten fehlten, nachdem diese eingezogen waren und dann stehen mussten) und einige sind bei einer solchen Mega-Veranstaltung einfach unvermeidlich.

Musikalisch mäanderte die Eröffnungsfeier zwischen einer Mischung aus Pop-Schlager und Monumental-Klassik, als zum Start die Eurovisionshymne gespielt wurde (Marc Antoine Charpentier – Te Deum Prelude) witzelten nicht nur wir Journalisten, ob jetzt die Live-Übertragung von „Wetten, dass?“ beginnt… Die Eröffnungsfeier hatte durchaus vieles vom hanseatischen Lagerfeuer, um das sich die Hansefamilie versammelte.

Wetter

Kaiserwetter gestern, heute wenig fürstlich: Zur Minute geht ein heftiger Regenschauer über der „Königin der Hanse“ nieder, schon den ganzen Vormittag über hat es immer mal wieder getröpfelt. Und in der Nacht gab’s ein heftiges Gewitter, gottseidank war da die Eröffnungsfeier schon vorbei und die meisten Delegierten und Besucher wieder im Trockenen.

Der Einbecker „Chef de Mission“ twitterte heute Vormittag

Drücken wir die Daumen, dass sich Petrus wieder besinnt. Obwohl: Wetter ist das, was man daraus macht…

Präsidialer Traum

Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Vormann der Hanse, Bürgermeister Bernd Saxe, bei der Eröffnungsfeier vor dem Holstentor in Lübeck.

Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Vormann der Hanse, Bürgermeister Bernd Saxe, bei der Eröffnungsfeier vor dem Holstentor in Lübeck.

Da ist er also, oder wie der gebürtige Rostocker und Hanseat Joachim Gauck es selbst sagte: „Jau, hier bin ich.“ Der Bundespräsident steht vor dem Holstentor, wohnt der Eröffnungsfeier des 34. Hansetages der Neuzeit bei (offiziell eröffnet wird der vom Vormann der Hanse, Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe). Immer wieder bekommt Joachim Gauck Zwischenapplaus, schon bei seiner Ankunft wurde das Staatsoberhaupt herzlich begrüßt.

Der Bundespräsident spricht in seiner kurzen Rede natürlich von der Hanse, dem Kaufmanns- und Städtebund, der früher diplomatische Lösungen bei Streitigkeiten bevorzugt habe. Und er spricht von der Freiheit. Er, der Rostocker, hätte vor 25 Jahren an keinem Hansetag in Lübeck teilnehmen können, auch wenn der Weg eigentlich kurz sei und die Ostsee die Hansestädte seit dem Mittelalter verbindet und ihnen Handel erlaubt. Der eiserne Vorhang war davor. Und nun ist er als Deutschlands Staatsoberhaupt hier.

Das ist der Hintergrund, warum Joachim Gauck die Hansetag-Eröffnungsfeier dafür nutzt, zur Europawahl am Sonntag aufzurufen: Alle sollten teilnehmen, Europa habe gerade in der derzeitige Situation eine starke Stimme nötig. Und wer sein Kreuz am Sonntag nicht mache, dem werde er im Traum erscheinen, drohte Gauck humorig – und gleichzeitig ernst gemeint.

Am Ende der Eröffnungsfeier, auf dem Weg zurück zur Limousine, beim kurzen Bad des Präsidenten in der Menge, war das natürlich das Thema, um ins kurze Gespräch zu kommen. Alle, denen Gauck die Hand schüttelte, beteuerten, entweder ihre Stimme bereits abgegeben zu haben, oder aber ganz sicher zur Wahl zu gehen… Das wäre ein Traum.