Day: 30. Mai 2014

Lübscher Kreativ-Klönschnack im Rosengang

Erdbeerkuchen im Rosengang.

Erdbeerkuchen im Rosengang.

Allein die Erdbeertorte. Und erst der Käsekuchen… Aber bevor mein Hang zum Häppchenjournalismus mit mir vollends durchgeht, möchte ich sofort und voller Überzeugung hinzufügen: Vor allem die Gespräche und die Atmosphäre haben den Sonntagnachmittag beim kreativen Klönschnack im Lübeck-Salon zu einem Hansetag-Höhepunkt gemacht. Dieser Salon war ein gelungenes Element, die Lübecker in den in ihrer Stadt stattfindenden Hansetag gastfreundlich mit einzubeziehen.

Rosen vor dem Ganghaus.

Rosen vor dem Ganghaus.

Meine von den Organisatoren zufällig ausgewählte Gastgeberin war Gudrun Neuper. Die Lübeckerin ist seit zehn Jahren als Coach und Organisationsberaterin tätig, wohnt in einem historischen Ganghaus im Herzen der Altstadt. Über 20 Jahre lang hat sie in einer anderen Hansestadt gelebt, in Lüneburg. Ganghäuser sind kleine, meist nur aus einem Zimmer bestehende Wohnhäuser. Hier lebten früher die Bediensteten der giebelseitigen Straßenhäuser. Bei Gudrun Neuper erschließt der Rosengang die „Buden“. Zwei Zimmer (eines unten, eines oben), jeweils gut 20 Quadratmeter – größer ist das Ganghaus nicht. Seit drei Jahren lebt sie in ihrem Häuschen, das gemütlich und der ideale Kontrast zur 2000 Quadratmeter großen Büro-Etage ist, auf der Gudrun Neuper gemeinsam mit anderen Kreativen arbeitet, wie sie erzählt.

Gastgeberin im Ganghaus.

Gastgeberin im Ganghaus: Gudrun Neuper (Mitte) mit ihren Gästen beim Lübeck-Salon.

Und wie klein manchmal die hanseatische Welt ist, wurde auch an diesem viel zu kurzen Nachmittag in den charmanten Gesprächen deutlich. Und ungeahnte nachbarliche Einbeck-Bezüge haben das Netzwerk wieder vergrößert. Mehr wird aber hier nicht verraten 🙂

Einziger Kritikpunkt, für den aber kein Kaffeeklatsch-Gastgeber etwas konnte und der sie bedauerlicherweise ebenso traf: Der Lübeck-Salon am Sonnabend Nachmittag statt am Sonntag hätte Hektik vermieden. Denn am letzten Tag wollten alle pünklich zur Abschlussparade des Hansetages und zur Schlussfeier vor dem Holstentor. Und mussten die gemütliche Kaffeetafel ungastlich zügig verlassen.

Dabei war doch noch so viel Erdbeertorte da…

 

Chillen mit Zeitsprung

Beliebt bei Besuchern: das Café Zeitsprung.

Beliebt bei Besuchern: das Café Zeitsprung.

Wer während des Hansetages mal verpusten wollte (oder ob der sommerlichen Temperaturen musste), hatte vielfältige Gelegenheiten. Eine der schönsten und eine mit Blick aufs Wahrzeichen Lübecks, das Holstentor, war die Wiese vor der Tourist-Information. Dort gab es nicht nur eine Chillout-Lounge mit roten Sparkassen-Sitzsäcken und Liegestühlen, sondern auch das Café Zeitsprung.

An alle Details gedacht.

An alle Details gedacht.

Lübecks Tourismus-Chefin Andrea Gastager hatte beim vorherigen Hansetag in Herford das kleine Café im Stil der 50-er Jahre entdeckt – und Sabine Fordemann (gebürtige Bayerin wie Gastager) sofort nach Lübeck verpflichtet. Dort war das Café mit 50 Sitzplätzen deutlich größer als in Herford, dort konnte jeder einen stilechten Zeitsprung in die 50-er Jahre machen: Nierentisch, Illustrierte aus der Zeit, Radio, Frisierkommode – bei vielen Besuchern, die auf einen Kaffee, Eierlikörchen oder Milchshake vorbei kamen, stellte sich schnell Nostalgie ein.

Vor dem Start in den Finaltag kehrte auch Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe mit Andrea Gastager und weiteren Mitarbeitern des Hansetag-Orgateams auf einen Kaffee ein – ob er einen Zeitsprung in die Tage nach den stressigen Hansetagen machte, ist nicht überliefert…

Sabine Fordemann serviert Bürgermeister Bernd Saxe (l.) mit seinem Team einen Kaffee.

Sabine Fordemann serviert Bürgermeister Bernd Saxe (l.) mit seinem Team einen Kaffee.

 

Ausruhen, verpusten: vor dem Holstentor chillen.

Ausruhen, verpusten: vor dem Holstentor chillen.

Im Herzen der Königin

Diesen Blick auf den Rathausmarkt hatte der Hansetagblogger jeden Morgen beim Frühstück...

Diesen Blick auf den Rathausmarkt hatte der Hansetagblogger jeden Morgen beim Frühstück…

Dieser Blog wäre ein anderer gewesen, wären die Wege während des Hansetages in Lübeck nicht so kurz gewesen. Von der Zentralität der Veranstaltungen auf der Altstadtinsel war ja in diesem Blog schon mehrfach die Rede. Alles war bestens zu Fuß zu erreichen.

Meine Herberge während der Veranstaltung lag nicht nur strategisch günstig, sie hatte nicht nur einen herrlichen Blick über den Dächern der Stadt, sie war einfach ideal im Herzen der Königin der Hanse. Und sie hat die Freude vergrößert, über diese Veranstaltung ausführlich bloggen zu können. Gerne wieder. Auf Immerwiedersehen sozusagen.