Allein die Erdbeertorte. Und erst der Käsekuchen… Aber bevor mein Hang zum Häppchenjournalismus mit mir vollends durchgeht, möchte ich sofort und voller Überzeugung hinzufügen: Vor allem die Gespräche und die Atmosphäre haben den Sonntagnachmittag beim kreativen Klönschnack im Lübeck-Salon zu einem Hansetag-Höhepunkt gemacht. Dieser Salon war ein gelungenes Element, die Lübecker in den in ihrer Stadt stattfindenden Hansetag gastfreundlich mit einzubeziehen.
Meine von den Organisatoren zufällig ausgewählte Gastgeberin war Gudrun Neuper. Die Lübeckerin ist seit zehn Jahren als Coach und Organisationsberaterin tätig, wohnt in einem historischen Ganghaus im Herzen der Altstadt. Über 20 Jahre lang hat sie in einer anderen Hansestadt gelebt, in Lüneburg. Ganghäuser sind kleine, meist nur aus einem Zimmer bestehende Wohnhäuser. Hier lebten früher die Bediensteten der giebelseitigen Straßenhäuser. Bei Gudrun Neuper erschließt der Rosengang die „Buden“. Zwei Zimmer (eines unten, eines oben), jeweils gut 20 Quadratmeter – größer ist das Ganghaus nicht. Seit drei Jahren lebt sie in ihrem Häuschen, das gemütlich und der ideale Kontrast zur 2000 Quadratmeter großen Büro-Etage ist, auf der Gudrun Neuper gemeinsam mit anderen Kreativen arbeitet, wie sie erzählt.
Und wie klein manchmal die hanseatische Welt ist, wurde auch an diesem viel zu kurzen Nachmittag in den charmanten Gesprächen deutlich. Und ungeahnte nachbarliche Einbeck-Bezüge haben das Netzwerk wieder vergrößert. Mehr wird aber hier nicht verraten 🙂
Einziger Kritikpunkt, für den aber kein Kaffeeklatsch-Gastgeber etwas konnte und der sie bedauerlicherweise ebenso traf: Der Lübeck-Salon am Sonnabend Nachmittag statt am Sonntag hätte Hektik vermieden. Denn am letzten Tag wollten alle pünklich zur Abschlussparade des Hansetages und zur Schlussfeier vor dem Holstentor. Und mussten die gemütliche Kaffeetafel ungastlich zügig verlassen.
Dabei war doch noch so viel Erdbeertorte da…