Hansetag

Rostock-Bilanz

Rostock an der Warnow am Stadthafen.

Es gilt, Bilanz zu ziehen nach vier Tagen voller Eindrücke, Kultur und Informationen in der Hansestadt an der Warnow. Ein zu kategorischer Vergleich mit anderen Hansetagen wäre dabei unfair. Jeder Hansetag ist schließlich anders. Muss es sein. Hat seine eigenen Voraussetzungen. Rostock hat sich entschieden, seinen 800. Stadtgeburtstag mit dem Hansetag direkt zu verbinden. Das kann man natürlich machen. Dafür mag es auch gute (wahrscheinlich gute finanzielle) Gründe gegeben haben. Der Rostocker Ümgang beispielsweise war auch der Festumzug zum Stadtgeburtstag mit vielen Rostocker Gruppen. Die Delegierten der Hansestädte nahmen im langen Lindwurm durch die Prachtstraße Rostocks nur einen kurzen Abschnitt ein. „Wir freuen uns, einen Beitrag zum 800. Geburtstag leisten zu dürfen“, meinte dann auch Vormann Jan Lindenau am Sonntag vor dem Umzug. Der Ümgang sei mehr als das Statut für einen Hansetag fordere. „Der Hansetag ist ein überwältigendes Geschenk zum 800. Stadtgeburtstag“, sagte Oberbürgermeister Roland Methling bei der abschließenden Pressekonferenz in seinem Rathaus.

Einige klassische Hansetag-Elemente sind jedoch ein wenig in den Hintergrund geraten, weil andere Programm-Elemente zu sehr im Vordergrund standen. Der NDR machte mit seiner traditionellen (auch bei uns in Niedersachsen bekannten) Sommertour auf dem Hansetag in Rostock Station, inklusive Riesenbühne, Konzerte, Stadtwette, Public Viewing zur WM. Das wurde ins Programm integriert und pumpte dieses auf. Die Sommertour mit ihren Bestandteilen hätte aber sowieso stattgefunden und hatte mit dem Hansetag nicht viel zu tun, sie fand nur zeitgleich statt. Da wundert es angesichts dieser zugesteuerten Programmpunkte am Ende auch nicht, dass einige vom „größten Hansetag aller Zeiten“ sprachen mit nahezu 500.000 Besuchern. Größe allein jedoch ist nicht alles.

Für das Wetter kann niemand etwas, aber eine Eröffnungsveranstaltung direkt am Stadthafen selbst wenn Sommer ist Wind und Wellen zu überlassen, ist schon ein wenig überraschend. Denn Wind und Regen dürfte man an der Ostseestadt gut kennen, hier finde ich es höchst ungewöhnlich, angesichts der langen und ausführlichen Planung alternativlos voll ins Risiko gegangen zu sein – was Petrus nicht belohnte und kräftigen Wind mit Regen schickte, wodurch die Veranstalter eine Absage zum Auftakt kommunizieren mussten, die nicht nur bei den Organisatoren die Stimmung ein wenig verhagelt haben dürfte. Gut, dass wenigstens in den Tagen drauf die Sonne meistens schien. Dadurch, dass die Eröffnung im Saale vor einem kleinen Kreis begangen wurde, stolperte Rostock ein wenig in den Hansetag hinein. Lübeck beispielsweise hat auch nicht in Travemünde direkt am Meer die Eröffnung zelebriert (und hätte dort ebenso mit Wind und Meer rechnen müssen), sondern am Holstentor, wo es zugegeben auch ein wenig mehr Glück als Rostock mit dem Wetter hatte.

Rostock war auch ein Hansetag der durchaus längeren Wege. Was in einer großen Stadt kaum Wunder macht. Aus historischen Gründen war die Zahl Sieben gesetzt, was zu sieben, in der Stadt verteilten  Veranstaltungsbereichen führte. An weniger Orten komprimiert wäre allerdings besser gewesen, dann hätten mancherorts auch einige Buden und Stände nicht so verloren gewirkt.

Unglücklich, dass es Dubletten bei der Veranstaltungsplanung gab. Während geladene Gäste das Konzert „Karat meets classic“ in der Stadthalle unter anderem mit Bundespräsident a. D. Joachim Gauck und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hörten, feierte „das Volk“ zeitgleich im Stadthafen beim Geburtstagsfestival mit Joris und Fritz Kalkbrenner. Obwohl: Beides waren auch wieder Veranstaltungen zum 800. Stadtgeburtstag, siehe oben… Der Hansetag war da imgrunde schon mit der Flaggenübergabe an das nordwestrussische Pskov beendet, wo 2019 der nächste Hansetag stattfinden wird. Beeindruckend übrigens, dass dort vor dieser Veranstaltung 50 Millionen Euro (!) in die Stadt fließen, um alles schick zu machen, wie der Bürgermeister bei der Abschluss-Pressekonferenz verriet.

Und Einbeck? Die Stadt war in Rostock optimal positioniert auf dem Hansemarkt und positionierte sich mit den vorhandenen Mitteln optimal im Konzert der umliegenden Mit-Hansestädte. Da brauchte sich niemand zu verstecken, ganz im Gegenteil. Aber da geht auch noch was. Die Bier- und Fachwerk- und Senf- und Oldtimerstadt kann nächstes Mal noch eine Schippe drauflegen. Nächstes Mal, das ist in zwei Jahren in Brilon. Russland ist zu weit. Mit vereinten Kräften ist 2020 noch mehr drin als das Gute, welches das Einbeck-Team dieses Mal schon für Einbeck werbend herausgeholt hat.

Hanse-Koggen im Stadthafen Rostock.

Für Einbeck geworben

Ulrike Lauerwald (r.) im Gewand einer Braumagd im Gespräch über Einbeck mit Besuchern.

Sie wurden auch am Sonntag nicht müde, den Besuchern des Hansemarktes zu erklären, wo denn dieses Einbeck liegt, das viele bislang nur vom Bier her kannten. Das Standteam aus Einbeck warb für das Tourismusziel und legte Hunderten Besuchern nahe, doch einmal nach Einbeck zu reisen. Und weil dann in den Gesprächen von Ulrike Lauerwald, Frithjof Look und Linda Goebel auch immer wieder der PS-Speicher und der Einbecker Senf neben Blaudruck und den anderen interessanten Dingen aus der Bier- und Fachwerkstadt zur Sprache kam, war das bestes Stadtmarketing. Das Interesse am Stand war so groß, dass Wirtschaftsförderung-Fachbereichsleiter und Chef de Mission Frithjof Look kurzerhand die Delegiertenversammlung des Hansetages sausen ließ, um lieber in dieser Zeit auf dem Hansemarkt gegenüber Interessierten von Einbeck zu schwärmen. Eine gute Entscheidung.

Rund 300 Delegierte versammelten sich in der Nikolaikirche und verliehen Bernd Saxe, der 18 Jahre lang als Lübecker Bürgermeister Vormann des Hanse-Städtebundes war, die Ehrenmitgliedschaft. Zwei weitere Hansestädte wurden in den nun 192 Mitglieder starken Verbund aufgenommen: Rijssen-Holten (Niederlande) und Vyschnij Volotschjok (Russland). Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover kündigte an, die Mitgliedschaft ebenfalls beantragen zu wollen. Zudem wurde beschlossen, die Stelle eines Geschäftsführers für den Hansebund zu schaffen, der die internationale Netzwerkarbeit voranbringen, die Projektarbeit professionalisieren und Drittmittel einwerben soll.

Das kommunikative Einbeck-Team nutzte die Zeit, um sich mit dem ja mit seinem Hansetag-Stand direkt gegenüber liegenden Brilon zu verbinden, Kontakte zu knüpfen und erste Ideen für 2020 auszutauschen, wenn in Brilon der 40. Hansetag der Neuzeit ansteht. Die Sauerland-Stadt ist nicht weit entfernt, dort kann sich Einbeck bestens einem internationalen Publikum präsentieren. Zur Erinnerung: Den Hansetag in Rostock haben 2000 Delegierte aus 119 Hansestädten in 16 Ländern besucht. Insgesamt schätzen die Veranstalter, die erwarteten 400.000 Besucher erreicht zu haben. Die Chance darf Einbeck sich nicht entgehen lassen, und die Weichen dafür werden jetzt gestellt, weiß jeder, der die Brilon-Präsenz gesehen hat, wie weit die Planungen dort schon sind.

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Bewegter Hansetag

Das Holstentor war die Kulisse.

Das Holstentor war die prächtige Kulisse.

Der Hansetag hat viele Menschen bewegt. Rund 500.000 dazu, nach Lübeck zu kommen. Die Herzen, weil die „Königin der Hanse“ ein guter Gastgeber war. Eine Fülle von Eindrücken haben die Gäste in Geist und Herz gespeichert. Auf Immerwiedersehen. Ein paar auch jeder auf seinem digitalen Speichermedium, das ja offenbar so gut wie jeder dabei hatte.

Ich habe abschließend ein Video zusammengestellt. Dabei ist mir aufgefallen, wie schwer es war, aus der Fülle des Materials auszuwählen, deshalb hat es auch ein paar Tage gedauert. Ich habe es versucht, trotzdem ist der Film gut 9 Minuten lang geworden. Es war einfach zu schön, Entschuldigung 😉

Chillen mit Zeitsprung

Beliebt bei Besuchern: das Café Zeitsprung.

Beliebt bei Besuchern: das Café Zeitsprung.

Wer während des Hansetages mal verpusten wollte (oder ob der sommerlichen Temperaturen musste), hatte vielfältige Gelegenheiten. Eine der schönsten und eine mit Blick aufs Wahrzeichen Lübecks, das Holstentor, war die Wiese vor der Tourist-Information. Dort gab es nicht nur eine Chillout-Lounge mit roten Sparkassen-Sitzsäcken und Liegestühlen, sondern auch das Café Zeitsprung.

An alle Details gedacht.

An alle Details gedacht.

Lübecks Tourismus-Chefin Andrea Gastager hatte beim vorherigen Hansetag in Herford das kleine Café im Stil der 50-er Jahre entdeckt – und Sabine Fordemann (gebürtige Bayerin wie Gastager) sofort nach Lübeck verpflichtet. Dort war das Café mit 50 Sitzplätzen deutlich größer als in Herford, dort konnte jeder einen stilechten Zeitsprung in die 50-er Jahre machen: Nierentisch, Illustrierte aus der Zeit, Radio, Frisierkommode – bei vielen Besuchern, die auf einen Kaffee, Eierlikörchen oder Milchshake vorbei kamen, stellte sich schnell Nostalgie ein.

Vor dem Start in den Finaltag kehrte auch Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe mit Andrea Gastager und weiteren Mitarbeitern des Hansetag-Orgateams auf einen Kaffee ein – ob er einen Zeitsprung in die Tage nach den stressigen Hansetagen machte, ist nicht überliefert…

Sabine Fordemann serviert Bürgermeister Bernd Saxe (l.) mit seinem Team einen Kaffee.

Sabine Fordemann serviert Bürgermeister Bernd Saxe (l.) mit seinem Team einen Kaffee.

 

Ausruhen, verpusten: vor dem Holstentor chillen.

Ausruhen, verpusten: vor dem Holstentor chillen.

Im Herzen der Königin

Diesen Blick auf den Rathausmarkt hatte der Hansetagblogger jeden Morgen beim Frühstück...

Diesen Blick auf den Rathausmarkt hatte der Hansetagblogger jeden Morgen beim Frühstück…

Dieser Blog wäre ein anderer gewesen, wären die Wege während des Hansetages in Lübeck nicht so kurz gewesen. Von der Zentralität der Veranstaltungen auf der Altstadtinsel war ja in diesem Blog schon mehrfach die Rede. Alles war bestens zu Fuß zu erreichen.

Meine Herberge während der Veranstaltung lag nicht nur strategisch günstig, sie hatte nicht nur einen herrlichen Blick über den Dächern der Stadt, sie war einfach ideal im Herzen der Königin der Hanse. Und sie hat die Freude vergrößert, über diese Veranstaltung ausführlich bloggen zu können. Gerne wieder. Auf Immerwiedersehen sozusagen.

Immerwiedersehen

Bürgermeister und Hanse-Vormann Bernd Saxe, NDR-Moderator Jan Malte Andresen und Viljandis Bürgermeister Ando Kiviberg, der die Hanse-Fahne zeigt.

Bürgermeister und Hanse-Vormann Bernd Saxe, NDR-Moderator Jan Malte Andresen und Viljandis Bürgermeister Ando Kiviberg, der die Hanse-Fahne zeigt.

Die rot-weiße Fahne ist überreicht, der Hansetag in Lübeck damit offiziell beendet. Gefeiert, gelacht, getanzt und gesungen haben insgesamt rund 500.000 Menschen vier Tage lang bei der „Königin der Hanse“, das sagte Bürgermeister Bernd Saxe, der Vormann der Neuzeit-Hanse, bei der Abschlussfeier vor dem Holstentor. Im nächsten Jahr richtet Viljandi/Estland den 35. Internationalen Hansetag der Neuzeit vom 4. bis 7. Juni 2015 aus. Dazu übergab Saxe die Hansefahne beim großen Finale  an Viljandis Bürgermeister Ando Kiviberg, zünftig in Kostum gewandet.

Ich würde mir wünschen, dass viele Hansestädte auch in das 18.000 Einwohner kleine estnische Örtchen fahren, um dort einen Hansetag zu feiern, der ganz anders sein wird als der im 213.000 Einwohner großen Lübeck. Ob Einbeck dabei sein wird? Man wird sehen… schön wäre es.

„Es war ein großartiger, friedlicher und vor allem fröhlicher Hansetag, der vielen unvergesslich sein wird“, freute sich Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe heute bei der Abschlussfeier. Nennenswerte Zwischenfälle meldeten auch Polizei und Ordnungsbehörden nicht. „Ich freue mich, dass Lübeck als Königin der Hanse Gastgeber für unsere Freunde aus so vielen Hansestädten sein durfte und hoffe, dass es allen bei uns gefallen hat und sie wiederkommen.“ Das Motto „Lübeck auf Immerwiedersehen“ verheiße eine permanente Einladung an die Trave.

 

Interessante Zahlen:

Rund 2000 Delegierte inklusive Kulturgruppen aus insgesamt 122 Hansestädten (57 aus dem Ausland) aus 15 Ländern haben am Hansetag in Lübeck teilgenommen. Die weiteste Anreise hatte die Delegation aus Hafnarfjördur (Island).

6690 Musikminuten auf allen Bühnen, darüber hinaus 20 Konzerte in den Altstadtkirchen.

Einstimmige Konsens-Hanse

Vortrag von Maria Seiler im entstehenden Hansemuseum darüber, wie Hansetage früher abgelaufen sind.

Vortrag von Maria Seiler im entstehenden Hansemuseum darüber, wie Hansetage früher abgelaufen sind.

Heute sind Hansetage fröhliche Feste. Lübeck erlebt gerade ein solches. Wie aber liefen die Hansetage früher ab, als es noch die historische Hanse gab? Das erläuterte heute Maria Seiler auf der Baustelle des im nächsten Jahr öffnenden Europäischen Hansemuseum. Bemerkenswerte Details, nicht nur für historisch Interessierte.

Mehrheitsvoten gab es nicht, es wurde so lange verhandelt, bis man sich einig war. Bedeutung und Ansehen der jeweiligen Hansestädte erkannte man in der Rangordnung unter den Gesandten zum Hansetag. Faustformel: Je mehr Leute die Stadt vertraten, desto bedeutsamer war die Hansestadt. Und aus der Rangordnung ergab sich dann die Sitzordnung im Hansesaal in Lübeck, berichtete Maria Seiler aus ihren Forschungen. Aus der Sitzordnung widerum ergab sich die Reihenfolge, in der die Abgesandten in den Verhandlungen ihr Votum abgaben. Und da war es wichtig, früh zu sprechen, denn das behielten die anderen Gesandten besser in Erinnerung im Kopf. „Sitzplatz und Rang waren fundamental für die Art der politischen Kommunikation und für die auf Konsens ausgerichtete Entscheidungsfindung“, sagte Seiler. Einbeck, soviel ist bei aller Schwierigkeit der Quellenlage sicher, hat nie in der ersten Reihe gesessen und früh gesprochen. Aber die letzte Reihe war es auch nicht… Hoffentlich 😉

Einstimmig allerdings waren Abstimmungen auch heute beim Hansetag der Neuzeit: Bei der Delegiertenversammlung, an der aus Einbeck der „Chef de Mission“, Rathaus-Vize Dr. Florian Schröder, teilnahm, wurden einmütig als neue Mitglieder die Hansestädte Edinburgh und Malbork (Marienburg) aufgenommen.

Baustelle Europäisches Hansemuseum am Traveufer. Natürlich entsteht das Museum in Lübeck, der Königin der Hanse, und öffnet im Frühjahr 2015.

Baustelle Europäisches Hansemuseum am Traveufer. Natürlich entsteht das Museum in Lübeck, der Königin der Hanse, und öffnet im Frühjahr 2015.

Maritime Meile

Begehrte Fotomotive: die Segler und Schiffe. Alexander von Humboldt 2 (rechts) und das Feuerschiff Fehmarnbelt im Lübecker Hafen.

Begehrte Fotomotive: die Segler und Schiffe, hier die Alexander von Humboldt 2 im Lübecker Hafen.

Ein beeindruckendes Schauspiel hat sich gerade im Lübecker Hafen abgespielt: Historische Hanse-Koggen, Dreimaster, Segelschoner und an der Spitze die Bark Alexander von Humboldt 2 sind zu den Hansetagen eingelaufen und wurden von Tausenden Menschen bei Kaiserwetter begrüßt. Die Koggen haben natürlich längst Motor. Die Kostüme der Besatzung helfen dabei, einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wie zu Zeiten der Hanse an der Trave Handel getrieben wurde.

Am Wochenende gibt es noch diverse „Schauspiele“, da soll zum einen gezeigt werden, wie früher die Waren vom Hafen in die Stadt transportiert worden sind, zum anderen wollen die Akteure eine historische Seeschlacht nachspielen.

Während die einen das Einlaufen der insgesamt 18 Schiffe in senkender Sonne, dafür aber auf der Promenadenseite zwischen Lagerschuppen 6 und 9 verfolgt haben, hatten sich andere, clevere für die schattigere Seite des Hafenbeckens entschieden… An den dortigen „Media Docks“ haben in den Büros doch sogar einige ganz normale Meetings abgehalten, während draußen die Schoner schipperten, es gibt also in dieser Stadt doch noch anderes als Hansetag.

Eine der Hanse-Koggen läuft in den Hafen ein.

Eine der Hanse-Koggen läuft in den Hafen ein.

(Aktualisiert: 23.05.2014, 09:00 Uhr)

Zahlen gefällig?

Acht Kilometer Wimpelketten hängen über den Straßen in Lübeck.

Acht Kilometer Wimpelketten hängen über den Straßen in Lübeck.

Wenn der Hansetag bei der Königin stattfindet, der „Königin der Hanse“, wie sich Lübeck immer gerne nennt, dann wird nicht gekleckert. Die Zahlen, die heute bei der Auftakt-Pressekonferenz genannt wurden, sind beeindruckend. „Wir sind bestens vorbereitet, der Hansetag kann kommen“, sagte der Vormann der Hanse, Bürgermeister Bernd Saxe, im sommerlichen Sonnenschein.

Lübeck erwartet 1600 Delegierte aus 122 Hansestädten aus 15 Ländern – und nahezu eine halbe Million Gäste aus Nah und Fern. Diese logistische Herausforderung hat die Stadt angenommen, die Altstadtinsel wird vier Tage lang von der Hanse bestimmt. Nichts geht mehr, wer mit dem Auto dort etwas erledigen möchte (das muss man aber ja auch nicht, alles ist fußläufig gut erreichbar). Auf der 60.000 Quadratmeter großen Innenstadt-Veranstaltungsfläche gibt es 370 Stände, allein 160 beim Hansemarkt. So groß wie dieser Hansemarkt der weißen Pagodenzelte aus den Hansestädten ist sonst in Lübeck der Weihnachtsmarkt…

25.000 Fähnchen sollen ab der Eröffnungsfeier an die Besucher ausgegeben werden, für die Auftaktveranstaltung mit Bundespräsident vor dem Holstentor wurden acht Gullydeckel verschweist, eine 260 Quadratmeter große Bühne vor Lübecks Wahrzeichen aufgebaut, auf der 350 Menschen mitwirken.